Migrantinnen und Migranten

In unserem politischen System haben die Migrantinnen und Migranten bloss beschränkte Mitbestimmungsmöglichkeiten, nicht aber in der Gewerkschaft SEV. Hier können diese Kolleginnen und Kollegen in Sektionen und Unterverbänden sowie über die Migrationskommission in allen nationalen SEV-Gremien mitreden und -entscheiden.

Der SEV setzt sich ein für die Integration der Migrantinnen und Migranten in Wirtschaft und Gesellschaft. Zur Erreichung dieses Ziels bietet er den Migrantinnen und Migranten bspw. auf sie zugeschneiderte Beratung bei Fragen rund um die Sozialversicherungen und steht ihnen zur Seite bei Schwierigkeiten am Arbeitsplatz sowie im Umgang mit Behörden.

Die Gewerkschaft SEV berät zudem die Mitglieder mit ausländischer Staatsbürgerschaft bei der Wahl von Weiterbildungsveranstaltungen wie Sprachkursen oder anderen Angeboten, die der Integration dienlich sind.


Die Allianz «Armut ist kein Verbrechen» braucht deine Unterschrift und unsere Unterstützung 

Dass Ausländer*innen in der Schweiz einen schweren Stand haben, ist bekannt. Das Einbürgerungsverfahren ist aufwendig bis erniedrigend und die politischen Rechte bleiben verwehrt. Seit der Verschärfungen des Ausländer- und Integrationsgesetzes (AIG) können Menschen selbst nach jahrzehntelangem Aufenthalt in der Schweiz durch den Bezug von Sozialhilfe ihren C-Ausweis verlieren und schlimmstenfalls gezwungen werden das Land zu verlassen.  

Allein in den beiden vergangenen Jahren wurden mehr als 300 Aufenthaltsbewilligungen zurückgestuft. Zu den vom Staatssekretariat für Migration veröffentlichten Zahlen kommt eine Dunkelziffer hinzu, da einige Kantone ihre Zahlen dem Bund nicht melden und die SEM die eingereichten Fallzahlen der Kantone auch nicht überprüft.

Armut kann uns alle treffen: in Folge von Arbeitsplatzverlust, einem Unfall, bei Krankheit sowie in Zeiten einer Wirtschaftskrise wie sie als wirtschaftliche Notlage in Folge der Corona-Beschränkungen sich für viele Menschen gerade abzeichnet. Wirtschaftliche Not und Armut sind eine Realität und sie treffen und betreffen auch einen Teil unserer Mitglieder. Deshalb sagen wir: Es kann nicht sein, dass über das Ausländerrecht die Armen statt der Armut bekämpft werden.

Eigentlich sollte das Sozialsystem in der Schweiz allen Menschen in diesem Land ein menschenwürdiges Leben garantieren. Tatsächlich aber werden vom Rechtsanspruch auf Hilfe in der Not zwei Millionen Menschen ohne Schweizer Pass ausgeschlossen. Sie wohnen und arbeiten in der Schweiz und zahlen hier Steuern. Viele von ihnen sind hier geboren oder als Kinder in die Schweiz gekommen. In Folge der Verschärfung des AIG können diese Menschen ihre Niederlassungsbewilligung (C-Ausweis) verlieren - das ist inakzeptabel!

Der SEV hat sich in der „Allianz gegen Armut“ mit 65 Organisationen – Gewerkschaften, Migrationsvereine, Parteien, Rechts- und Beratungsstellen – zusammengeschlossen. Die Allianz lancierte am 7. Februar eine Petition an den Nationalrat, die alle Menschen, ungeachtet ihrer Staatsbürgerschaft oder ihres Aufenthaltsstatus, unterschreiben können - weitere Aktivitäten sind in Planung. 

Können wir auf eure Unterstützung zählen? 

Es ist höchste Zeit, konkrete Schritte gegen die Verschärfungen zu unternehmen. Zusammen stellen wir uns der weiteren Verschärfungen des Ausländergesetzes entgegen und drängen darauf, die bestehende Diskriminierung rückgängig zu machen. Die Allianz steht ein für ein solidarisches Miteinander, denn «Armut ist kein Verbrechen». Wenn ihr auch dieser Meinung sind, unterschreibt bitte die Petition: Ich möchte den offenen Brief unterschreiben 

Danke für eure Unterschrift! 

Mit herzlichen Grüssen 
Migrationskommission des SEV
#ArmutistkeinVerbrechen