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SEV erwartet klare Perspektiven für Betroffene des Stellenabbaus

Reorganisation der Infrastruktur SBB – SEV bleibt skeptisch

Der angekündigte Stellenabbau bei der Infrastrukturdivision der SBB macht der Gewerkschaft SEV Sorgen. Der SEV befürchtet einen Knowhow-Verlust, den die SBB bald bereuen könnte. Er begleitet das Projekt deshalb konstruktiv, aber kritisch.

Im letzten Herbst hatte der SEV, die Gewerkschaft des Verkehrspersonals, die Abbaupläne bei SBB Infrastruktur publik gemacht und damit erreicht, dass ein Marschhalt erfolgt. In der Zwischenzeit haben zahlreiche Sitzungen stattgefunden, in welchen sich die SBB zu einem differenzierten, schrittweisen Vorgehen bereit erklärt hat. «Dem SEV und den betroffenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ermöglicht dies eine kritische Begleitung des Projekts», hält SEV-Vizepräsident Manuel Avallone fest und ergänzt: «Der SEV wird seine Fachleute an der Basis in die kommenden Konsultationen der SBB einbeziehen, um die Optimierung der Division Infrastruktur zukunftsorientiert zu begleiten.»

Insgesamt wird die Division Infrastruktur in absehbarer Zeit grossen Rekrutierungsbedarf haben, dies angesichts des ausgewiesenen massiven Nachholbedarfs beim Netzunterhalt. «Der SEV legt grössten Wert darauf, dass die SBB jetzt nicht in einem Schnellschuss Stellen abbaut und damit Knowhow vernichtet, das ihr bald einmal schmerzhaft fehlen wird», betont der zuständige Gewerkschaftssekretär Urs Huber. Den betroffenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sind langfristige Perspektiven aufzuzeigen, statt sie aus dem Arbeitsprozess auszugliedern und anschliessend mit grossem Aufwand neu zu integrieren.

Der SEV anerkennt allerdings, dass gerade angesichts der bevorstehenden Herausforderungen eine Überprüfung der Organisation angebracht ist. Dies muss aber gleichzeitig auch das Ende der sich in letzter Zeit mehrfach aufeinander folgenden Restrukturierungen bedeuten. Das Personal muss arbeiten können, ohne sich laufend in Reorganisationen zu verzetteln und sich dauernd um den Arbeitsplatz zu sorgen.