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Philipp Hadorn antwortet

G-enesis? SBB Cargo braucht Stabilität und Sicherheit

© SBB CFF FFS

Unter dem Titel «G-enesis» plant eine 45-köpfige Crew um CEO Alexander Muhm die Zukunft von SBB Cargo. Hat der neue starke Mann als Leiter Güterverkehr und Konzernleitungsmitglied bereits einen weiteren Kahlschlag in petto?

Effektiv wirft das «Programm G-enesis» Fragen auf. Die in Aussicht gestellte Einkehr von «Ruhe und Stabilität» bei SBB Cargo, nachdem zwei Jahrzehnte lang eine Reorganisation die andere gejagt und überlagert hat, scheint schon vorbei zu sein. Verblichen sind die Versprechen nach den schwer verdaubaren Folgen des «Wagenladungsverkehrs 2017», sich auf Weiterbildung und stabilen Verkehr zu konzentrieren. Erneut droht «Reorganisitis» auszubrechen.

Fokussieren, modernisieren, automatisieren, optimieren, standardisieren, digitalisieren, positionieren – Schlagworte klassischer Managementlehre präsentieren sich in G-enesis als Neuschöpfung. Das macht dem SEV Sorgen aus folgenden Gründen:

1. Die laufende Rückführung von SBB Cargo in den Konzern führt zur Ressourcenkonkurrenz im SBB-Konzern.

2. Politische Beschlüsse für zusätzliche Finanzierung von Güterverkehr (Einzelwagenladungsverkehr) sind in der entscheidenden Phase. Jetzt gilt es der Politik und Öffentlichkeit unmissverständlich klarzumachen, dass SBB Cargo gewillt und in der Lage ist, mit einer feinmaschigen Bedienung mehr Güter auf die Bahn zu bringen, um die Klimaziele umzusetzen und die Strassen zu entlasten.

3. Bereits erfolgter Verzicht auf Ausbildungsklassen schafft Fakten, die kaum reversibel sind und den Ausbau des Güterverkehrs verhindern. Das schadet der Glaubwürdigkeit der SBB gegenüber Mitarbeitenden, Kundschaft und finanzierungswilliger Öffentlichkeit!

Philipp Hadorn ist Gewerkschaftssekretär und leitet u. a. das Team Güterverkehr. Hast du eine Frage? Schreib uns an .