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International

Jugend: Demokratische Grundrechte verteidigen

Stefanie Fürst, SEV-Gewerkschäftssekretärin Jugend, am Bundeskongress der EVG Jugend.

Am 25. und 26. März 2024 fand in Frankfurt am Main die Bundeskonferenz der EVG Jugend statt. Auf der Tagesordnung standen Neuwahlen in den Bundesvorstand – darunter die Wahl einer neuen gleichberechtigten Doppelspitze – und über hundert Anträge. Mit dabei war eine Delegation der SEV Jugend.

Die Delegierten beschliessen höhere Streikgelder, ein Tarifvertrag für alle, die Schaffung von Ausbildungsplätzen, aber auch politische Bildung für die Jugend sowie Massnahmen gegen den Rechtsrutsch in Landes- und Bundestagswahlen. Der Kampf gegen rechts zieht sich denn auch als roter Faden durch die Konferenz.

Über 100 Delegierte aus allen Landesverbänden, aber auch Gäste finden sich am 25. und 26. März im Gewerkschaftshaus in Frankfurt am Main ein. EVG-Jugendsekretär Hussein Khamis eröffnet die Bundeskonferenz und appelliert an die gesellschaftspolitische Verantwortung: «Wir müssen die demokratischen Grundrechte verteidigen und für unsere Rechte aufstehen.» Demokratie und soziale Gerechtigkeit sind wichtige Themen der Konferenz. «Es darf nicht sein, dass sich grosse Unternehmen auf Kosten unserer Mitarbeitenden die Taschen vollstopfen; dagegen werden wir antreten, kämpfen und gewinnen», so Khamis.

EVG im Kampf gegen rechts

Frank Hauenstein, Mitglied des Geschäftsführenden Vorstands der EVG, findet deutliche Worte, wenn es um den Kampf gegen Rechtspopulismus und Demokratiefeindlichkeit geht. «So was, wie heute stattfindet, würde nicht mehr stattfinden, wenn eine rechtsradikale AfD übernehmen würde». Nicht von ungefähr hatte der EVG-Bundesvorstand bereits im Jahr 2019 beschlossen, dass AfD-Mitglieder sowie Mitglieder von ähnlichen Parteien und Gruppierungen nicht in der EVG willkommen sind, weil deren Positionen und Ziele nicht mit jenen der EVG vereinbar sind. Umso wichtiger sind aus Sicht der EVG die bevorstehenden Europawahlen und vor allem eine hohe Wahlbeteiligung. Hier setzt Hauenstein auch auf die EVG Jugend, die mit Wahltreffen zur Mobilisierung beitragen kann.

Nachwuchs stärken

Immer wieder kommen die Delegierten auf die Ausbildungsplätze zu sprechen, wie wichtig deren Erhalt und die Schaffung von neuen Ausbildungsplätzen ist. Überhaupt soll die Jugend mehr einbezogen werden: Dass Nachwuchskräfte stärker an den Tarifrunden partizipieren sollen, ist eine von zahlreichen Forderungen, die in Form von Anträgen zuhanden des EVG-Bundesvorstands überwiesen werden. Immer wieder wird auch der Bogen zwischen Sozial- und Klimapolitik geschlagen: «Die Zugänglichkeit für alle Bevölkerungsgruppen zum öffentlichen Verkehr kommt vor der kapitalistischen Gewinnlogik», ist etwa von einem Antragsteller zu hören.

Erfahrungsaustausch und neue Ideen

Die SEV Jugend profitiert von der Gelegenheit, sich zu vernetzen und Erfahrungen mit der Schwestergewerkschaft auszutauschen. Gewerkschaftssekretärin Stefanie Fürst spricht für die SEV Jugend. «Die SEV Jugend steht hinter den Anliegen der EVG und zeigt sich solidarisch mit den Kolleginnen und Kollegen von DB Cargo». Nach einem bereichernden Erfahrungsaustausch reist die SEV-Delegation mit neuen Ideen im Gepäck in die Schweiz zurück. Der Austausch geht weiter, eine Gegeneinladung ist bereits in Planung.

Eva Schmid
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